Anders als der souverän nach Vollkommenheit Strebende, der sich der eigenen Unzulänglichkeit doch bewusst ist, sei der Perfektionist „von einer irrationalen Angst vor Ablehnung begleitet“, meist ein unsicherer Mensch voller Sehnsucht nach Unangreifbarkeit. Perfektion sei ihm nur Mittel zum Zweck: „Eine Fassade, die er aufrichtet, eine Maske, hinter der er sich versteckt“, letztlich also ein Weg der Lebenslü- ge. Zur Immunisierung dagegen empfiehlt der Wiener Psychiater, was er selbst „Imperfektionstoleranz“ nennt, „die Selbstannahme im Bewusstsein der eigenen Fehlerhaftigkeit, Mittelmäßigkeit und Gewöhnlichkeit“, sowie eine realistische Selbsteinschätzung und gesunde Zielvorgaben. Erst so entfalte sich die innere Freiheit der Person.
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