RPP-Gründer Raphael Bonelli beschrieb aus seiner psychotherapeutischen Praxis Familie als Trauma-Ursache und als Trauma-Schutz. Neurose könne als Denkstruktur in ganzen Familien erlernt werden. Eltern litten vielfach an schweren Schuldgefühlen, und seien von Psychologen oft auch für die Tragödien ihrer Kinder verantwortlich gemacht worden. Demgegenüber werde Familie in der neueren Forschung, etwa bei Martin Seligman, als Ressource entdeckt. In der Familie lerne das Kind Empathie, Tugenden, kritisches Feedback, ungeschuldete Liebe. Je mehr jemand in einer Familie eingebunden ist, desto weniger suizidgefährdet sei er. Raphael Bonelli schilderte aber auch die Ursachen dysfunktionaler Familien: das ich-hafte Kreisen um sich selbst, die Zunahme von Angststörungen aufgrund schwächer werdender Bindungen, die falschen Grundannahmen in den Beziehungen zwischen den Mitgliedern einer Familie.

„Die richtige Vorstellung von der idealen Familie ist notwendig, um die Taten dem Ideal anzunähern“, so Bonelli. Das Zentrum der Familie müsse die Ehe sein – „da darf nichts dazwischen sein, keine Schwiegermutter und auch kein Kind“. Erst dann komme die Kernfamilie und die Großfamilie. Befragungen von Patienten würden stetig ergeben, dass die eigene Kindheit so qualifiziert werde wie die Ehe der eigenen Eltern. Daraus folgerte Bonelli: „Wenn Sie Ihre Kinder glücklich machen wollen, wenden Sie sich an den Ehepartner!“ Die Kinder würden davon profitieren, wenn Vater und Mutter harmonieren.

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