Ist Freud damit für die heutige Psychiatrie und Psychotherapie „erledigt“? Nein, sagt der Psychiater Bonelli, Freud bleibe bis heute ein wichtiger Referenzpunkt. Streng nach Freud’scher Lehre arbeiteten jedoch nur mehr wenige Therapeuten. Ein Bereich etwa, in dem die Psychotherapie sich weiter entwickelt habe, sei der Umgang mit Religion im Therapeut-Klienten-Gespräch.

„Es gibt Ansätze, die sagen, Religion ist eine Ressource. Dazu gibt es auch viele Studien, die aussagen: Religion tut der Psyche gut. Aber Religion kann natürlich nicht verschrieben werden in dem Sinn, dass man keinem befehlen kann, religiös zu werden, um weniger Suizidgedanken zu haben. In den USA gehen manche Therapeuten wirklich so weit, dass sie mit ihren Patienten beten, dass sie auch fast aktiv Religiosität evozieren. Das gibt es in Europa meines Wissens nicht – ich würde das auch nicht gutheißen, weil ich für eine starke Trennung zwischen Psychotherapie und Seelsorge plädiere.“

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