Jeder Mensch wisse, was Verbitterung ist und jenseits der zu behandelnden Fälle habe die Hälfte der gesunden Menschen in jüngerer Vergangenheit ein Verbitterungserlebnis gehabt, einhergehend mit zerstörerischen Emotionen, depressiver Stimmung, Hoffnungslosigkeit und Angst. Als Kernkriterien der Verbitterung nannte Bonelli ein einmaliges, schwerwiegendes negatives Lebensereignis sowie die Tatsache, dass der Patient seinen heutigen Zustand subjektiv als Konsequenz aus diesem Trauma interpretiert und dieses Lebensereignis als „ungerecht“ einordnet und hochemotional reagiert, wenn die Sprache darauf kommt. Meist nehme sich der Patient als hilfloses Opfer wahr und sehe sich nicht in der Lage, das Ereignis und seine Ursache zu bewältigen.
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