Dabei trägt Glaube nicht immer zu einem gesundheitsfördernden Verhalten bei. Auf den Einzelnen kann er auch negative Auswirkungen haben, wie Bonelli herausgefunden hat. Der Psychiater unterscheidet zwei Arten von Religiosität. Die sogenannte intrinsische Religiosität ist motiviert um der Religion willen, man glaubt an Gott, weil man überzeugt ist, dass es ihn tatsächlich gibt. Die extrinsische Religiosität aber ist oft angst- oder giergesteuert. In die Kirche geht man vor allem, weil man andernfalls die Konsequenzen fürchtet, oder weil man von allen geliebt werden will.
Gerade diese Art der Religiosität kann negative Effekte haben. „Wenn etwas schiefläuft, interpretieren manche es schnell als Strafe“, sagt Bonelli. „Die Betroffenen haben Angst, und diese setzt sie weiter unter Stress.“ Der Psychiater bezeichnet das Phänomen als „neurotische Religiosität“. Zwar seien solche Fälle selten, aber sie kämen vor.
Der ganze Artikel wurde im Magazin Der Spiegel veröffentlicht und kann hier nachgelesen werden.