Männlicher Narzissmus
Das Drama der Liebe, die um sich selbst kreist
Männliche Narzissten sind Menschen, die mit ihrem Selbstbewusstsein und Charme beeindrucken, doch ihr Charisma wärmt nicht. Ihre Geltungssucht ist ein Gefängnis, aus dem sie nicht ausbrechen können. Das zeigt sich besonders in der Liebe, die der Narzisst nur als Eigenliebe kennt.
Auf der Basis neuester wissenschaftlicher Erkenntnisse und illustriert durch aufschlussreiche Fallgeschichten aus dem Praxisalltag, untersucht der Psychiater und Psychotherapeut Raphael M. Bonelli die inneren Fesseln des narzisstischen Mannes: das überzogene Selbstwertgefühl, die missglückenden Beziehungen und die fehlende Selbsttranszendenz. Und er zeigt Wege in die Freiheit. Denn es ist auch für Narzissten möglich, Empathie zu entwickeln, gesunde Männlichkeit und letztlich auch echte Liebe zu erfahren.
Dieses Psychogramm des selbstverliebten Mannes ist eine erhellende Lektüre für alle, die sich für das Phänomen Narzissmus interessieren und wissen wollen, wie die Befreiung von den Fesseln der Selbstzentriertheit gelingen kann.
Inhalt des Buches
Teil I: Der gefesselte Mann
1 Narcissus auf der Couch
2 Das Kreisen um sich selbst
3 His Majesty the Baby
Teil II: Die drei Fesseln
4 – Das überzogene Selbstwertgefühl
5 – Kranke Beziehungen
6 – Fehlende Selbsttranszendenz
Teil III: Die Fesseln abstreifen
7 – Über die Liebe
8 – Wie Narcissus zum Ritter wird
9 – Der geläuterte Narzisst
Anhang
Die DSM-5-Kriterien der narzisstischen Persönlichkeitsstörung
Das Narcissistic Personality Inventory (NPI-15)
Kösel-Verlag | 272 Seiten
ISBN 978-3-466-334639-4 | Erschienen 2016
Stimmen zum Buch
Interessant, fachlich kompetent und humorvoll!
Dieses Buch ist sehr gut zu lesen, da es interessant, fachlich kompetent und dennoch humorvoll geschrieben ist. Außerdem behandelt es ein aktuelles Thema, dessen Dramatik einem beim Lesen bisweilen das Lachen im Halse stecken bleiben lässt.
Bonelli zeichnet ein umfassendes Bild der männlichen narzisstischen Persönlichkeit und zeigt auch Wege auf, wie Männer sich dieser Fesseln entledigen können – auch wenn dies ein anspruchsvoller Weg ist.
Sehr anschaulich und eine gute Erläuterung zum aktuellen Forschungsstand, den Bonelli immer wieder mit einbezieht, sind dabei die Fallbeispiele aus seiner eigenen Praxis.
Sehr beeindruckt hat mich auch das Kapitel über die Genese des Narzissten – sprich über Erziehung und Eltern von narzisstischen Kindern. Vieles davon begegnet tatsächlich in immer stärkerem Maße in Schule und Jugendarbeit – insofern lohnt sich die Lektüre also auch für Eltern!