Besonders bei Männern stimmt die narzisstische Störung mit höheren Cortisolwerten überein, bei Frauen jedoch kaum. „Allgemein gibt es unter den Narzissten deutlich mehr Männer als Frauen. Dies könnte sowohl biologisch als auch gesellschaftlich bedingt sein – denn auch die Rollenerwartung, dass Männer durch Intelligenz oder Karriere stets mehr darstellen müssen, lässt sie mehr protzen und bluffen, was die Störung begünstigt“, betont Bonelli. Ungeklärt bleibe aber auch, ob der höhere Hormonspiegel Folge oder Auslöser von Narzissmus ist.
Dass Stress und Narzissmus zusammenpassen, halten die Experten allerdings für plausibel. „Narzissten leben unsicher und haben ein brüchiges Selbstwertgefühl, da sie stets Angst haben müssen, dass jemand ihr idealisiertes Selbstbild in Frage stellt“, berichtet der Wiener Psychotherapeut und Psychiater. Doch auch abseits des Auffliegens sind Disharmonie mit der Umgebung und innere Unruhe vorprogrammiert. „Der dauernde Gedanke, dass dich alle anderen um deine Position beneiden, kostet viel Energie – wie auch im anderen Fall der Neid gegenüber dem Umfeld.“
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