Beziehung | Raphael M. Bonelli https://seite.bonelli.tv Vorträge, Diskussionen, Interviews Tue, 28 Jul 2020 12:48:55 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.4.16 Krankhafter Vergleich https://seite.bonelli.tv/krankhafter-vergleich/ Wed, 03 Jun 2020 07:59:00 +0000 https://seite.bonelli.tv/?p=225048 Perfektionismus hat viele Gesichter. Man findet ihn in Kindererziehung, Liebesleben und Arbeitswelt. Was Perfektionisten antreibt und warum ihr Leben vom Muss bestimmt wird.

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„Perfektionisten vergleichen sich immer mit anderen“

Wo liegt der Unterschied zwischen Perfektionismus und dem ehrgeizigen Streben, seine Sache einfach gut machen zu wollen?
RAPHAEL M. BONELLI: Perfektionismus wird durch die panische Angst vor der eigenen Fehlerhaftigkeit gekennzeichnet beziehungsweise davon, vor anderen fehlerbehaftet dazustehen. Es hat nichts damit zu tun, dass Menschen Sachen gut machen wollen. Perfektionisten wollen sie nur gut machen aus dem Motiv, dass sie ansonsten getadelt werden. Es geht also nicht so sehr um die Sache, sondern es geht um die Frage, wie man dasteht. Und das ist eben schon genau das Problem aus psychologischer Sicht.

 

Warum kommt der Perfektionist in Schwierigkeiten?
Das Problem ist die Motivation, nicht die Handlung an sich. Der Psychologe Fritz Künkel, ein Schüler von Alfred Adler, nannte dieses ängstliche Kreisen um sich selbst Ichhaftigkeit: Was denken die anderen über mich? Wie komme ich an? Bin ich gut genug? Diese Ichhaftigkeit steht im Kontrast zur Sachlichkeit. Die Sachlichkeit sieht so aus: Ich will die Sache gut machen, weil sie es wert ist. Die Sachlichkeit hat eine große Distanz zu sich selbst. Der Perfektionist hingegen bringt immer eine Beziehung zum Ich ein, wo es eigentlich gar keine gibt.

Das ganze Interview, das am 3. Juni 2020 in der Kleinen Zeitung erschienen ist, kann hier nachgelesen werden (kostenpflichtiger Artikel).

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Verliebt in einen Narzissten https://seite.bonelli.tv/verliebt-in-einen-narzissten/ Wed, 08 Jan 2020 15:43:00 +0000 https://seite.bonelli.tv/?p=224146 So manche Frau begibt sich immer und immer wieder in die Fänge eines von der narzisstischen Persönlichkeitsstörung betroffenen Mannes. Warum? Raphael Bonelli gibt Antwort.

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Warum verliebe ich mich immer nur in Narzissten?

Bonelli, der einen thematischen Schwerpunkt seiner Arbeit auf das Thema Narzissmus legt, sieht das anders. Ihm zufolge verfügen Menschen, die von besagter Persönlichkeitsstörung betroffen sind, sehr wohl über Empathie. Sie missbrauchen sie bloß für den falschen Zweck. „Sie spüren sehr genau, wo sie ansetzen müssen, um eine Frau zu kriegen. Auch wenn es nur um Sex geht“, weiß der Wiener Psychiater aus seiner beruflichen Erfahrung. Sie wissen, an welchen Fäden sie ziehen müssen, um zu bekommen, was sie wollen. Und sie wollen immer die schönsten Frauen, manchmal auch die gescheitesten. Jedenfalls solche, die man herzeigen, mit denen man sich schmücken kann.

 

Der männliche Narzisst ist aber nicht der Einzige, der sich gerne schmückt. „Wenn man sich immer und immer wieder auf einen Narzissten einlässt, muss man sich überlegen: Was hat das mit mir zu tun?“, gibt der Experte zu bedenken. Der männliche Narzisst wird von allen bewundert. Er glänzt. Und sie will Anteil an seinem Glanz haben. „Sie will sich im Licht dieses Supermanns sonnen“, bringt es der Experte auf den Punkt. Warum? Weil sie, so die Annahme, ebenfalls narzisstische Anteile in sich trägt, die, wenn man so will, durch den Partner befriedigt werden. Das sei der Grund, warum manche Frauen stets Männer mit einer narzisstischen Persönlichkeitsstörung anziehen.

Der ganze Artikel, der am 8. Jänner 2020 in Nachrichtenmagazin NEWS erschienen ist, kann hier nachgelesen werden.

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Einen Narzissten loswerden https://seite.bonelli.tv/trennung-von-einem-narzissten/ Fri, 27 Dec 2019 07:47:00 +0000 https://seite.bonelli.tv/?p=224429 Eine Beziehung mit einem Narzissten zu führen ist schon kein Leichtes. So richtig schwierig wird es dann aber noch einmal, wenn man sich von dem Betreffenden trennen möchte.

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Wie trenne ich mich
von einem Narzissten?

Der Narzisst erlebt die von der Frau herbeigeführte Trennung als persönliche Niederlage. Diese kann er nicht ertragen. Und auch nicht verstehen. Wie kann sie ihn bloß verlassen, wo er doch der Beste ist? Nach der Devise „Du wirst schon sehen, du kommst zurück“ wird die Trennung schlicht und einfach nicht akzeptiert. Der Mann setzt alles daran, die Ex-Partnerin zurückzuholen. „Manchmal sogar nur, um sie dann fallen zu lassen. Denn: Ein Narzisst wird nicht verlassen“, veranschaulicht der Psychiater die möglichen Reaktionen des Betroffenen. Noch komplizierter wird die Sache, wenn Kinder im Spiel sind. „Manchmal missbraucht er die Kinder, die ihm eigentlich egal sind, als Machtinstrument.“ Mitunter versucht er zu erwirken, dass die Frau sie nicht mehr sehen darf. Auf diese Weise will er die Abtrünnige für ihre Tat bestrafen.

 

„Ein echter Narzisst ist skrupellos. Er hat keine moralischen Werte und keine Hemmung zu lügen, zu stehlen und zu betrügen. Es ist alles erlaubt, solange es ihm nutzt. Denn er ist das Höchste, und der Zweck heiligt bekanntlich die Mittel“, stellt Bonelli die Sichtweise des Erkrankten dar. Nicht selten kommt es in einer Beziehung mit einem Narzissten zum sogenannten Gaslight-Effekt. „Der Narzisst manipuliert die Partnerin gezielt durch Falschinformationen.“ Für gewöhnlich mit der Intention, sich einen Freiraum – meist sexueller, manchmal aber auch finanzieller Natur – zu schaffen.“ Das Opfer wird zusehends verunsichert, bis es schließlich seiner eigenen Wahrnehmung nicht mehr traut. Es fühlt sich in der Partnerschaft sehr unwohl, kann das Gefühl aber keinem eindeutigen Grund zuordnen.

Der ganze Artikel, der am 27. Dezember 2019 in Nachrichtenmagazin NEWS erschienen ist, kann hier nachgelesen werden.

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Flirt oder Missbrauch? https://seite.bonelli.tv/flirt-oder-missbrauch/ Sat, 12 Oct 2019 15:56:00 +0000 https://seite.bonelli.tv/?p=224493 Raphael Bonelli zeigt in diesem Vortrag die Bandbreite vom gesunden Flirt zwischen Mann und Frau bis hin zur sexuellen Belästigung durch einen Psychotherapeuten im Fallbeispiel.

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Vom gesunden Flirt zum narzisstischen Missbrauch

Was zeichnet den gesunden Flirt aus und warum ist er durch Dating Apps in Gefahr? Wann kippt der Flirt in den narzisstischen Missbrauch ohne Rücksicht auf das Gegenüber?

Univ.-Doz. DDr. Raphael Bonelli zeigt den Weg vom Balzen in der Tierwelt, über den gesunden Flirt zwischen Mann und Frau bis hin zur sexuellen Belästigung durch einen Psychotherapeuten im Fallbeispiel.

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Eros und Agape https://seite.bonelli.tv/eros-und-agape/ Tue, 01 Jan 2019 08:12:06 +0000 https://seite.bonelli.tv/?p=225055 Erfolg in der Beziehung zwischen Mann und Frau ist nur durch das reizvolle Zusammenspiel von Eros und Agape, zwischen bedürftiger und schenkender Liebe, möglich.

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Flüchtiger Eros, beständige Agape

Doch wo setzt der Psychiater an? Es gilt das Unbewusste zu erforschen, in das Dunkle, das Unerforschte zu dringen, Psyche und Soma in die richtigen Bahnen zu lenken, um dann statt getrennter Wege den Pfad einer dauerhaften Liebe auf Augenhöhe zu erarbeiten. Im bestmöglichen Fall gipfle eine Beziehung in Agape, einer Liebe, die auch Verzeihen kann, so Bonelli. Erfolg sei nur durch das reizvolle Zusammenspiel von Eros und Agape möglich, zwischen bedürftiger und schenkender Liebe. Beschrieben wird Eros als flüchtiger Eisbrecher, der aber eine bedingungslose Agape braucht, um dauerhaft zu sein und auf lange Sicht über den Dingen zu stehen.

 

Mit Bestimmtheit müsse man sich als Paar immer wieder vor Augen halten, dass kein Geschlecht besser als das andere und keines dem anderen überlegen sei. Und: Beide Geschlechter seien hilfsbedürftig. Was besonders ihre Schwächen angehe: Beim Mann könne es der Missbrauch seiner Stärke sein, emotionaler Analphabetismus oder soziale Inkompetenz. Bei der Frau hingegen ein körperliches Gefallen-Wollen um jeden Preis, emotionale Verlorenheit sowie die Abhängigkeit vom Urteil anderer.

Der ganze Artikel, der am 4. Jänner 2019 in der Wiener Zeitung erschienen ist, kann hier nachgelesen werden.

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Begegnung auf Augenhöhe https://seite.bonelli.tv/begegnung-auf-augenhoehe/ Mon, 17 Dec 2018 08:24:00 +0000 https://seite.bonelli.tv/?p=225062 Zurück zum Eros: Wenn sich ein Paar auf Augenhöhe begegnet, wird seine Beziehung gelingen, sagt der Wiener Psychotherapeut und Buchautor Raphael Bonelli.

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Was steht zwischen Mann und Frau?

Kritik an Gender-Studien wird gern von rechten Hardlinern bis zu Extrem-Rechten thematisiert.
Diese Leute sind eher im Biologismus unterwegs. Ich sage: Beide Geschlechter sind gleich viel wert, aber sie sind nachweislich unterschiedlich. Wenn sich Mann und Frau tatsächlich auf Augenhöhe begegnen, wird ihre Beziehung gelingen. Das hat nichts mit Ideologie zu tun.

 

Erklären Sie das bitte präziser.
Beide Geschlechter sind gleich intelligent, beide lösen Aufgaben in gleicher Zeit, aber eben in unterschiedlichen Hirnregionen. Bei Frauen sind Lösungen assoziativ entwickelt und emotional verknüpft. Der Mann hingegen blendet das Rundherum aus und bearbeitet das Problem mit dem Scheuklappenblick. Heißt: Zwei Augen blicken auf ein und dieselbe Sache mit unterschiedlichen Blickwinkeln. Erst dadurch wird eine dreidimensionale Sicht ermöglicht. Beide profitieren davon, dass der andere anders denkt, wenn sie respektvoll aufeinander hören.

Der ganze Artikel, der am 17. Dezember 2018 im Deutschlandfunk erschienen ist, kann hier nachgelesen werden.

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Dreidimensional sehen https://seite.bonelli.tv/dreidimensional-sehen/ Wed, 17 Oct 2018 14:42:56 +0000 https://seite.bonelli.tv/?p=225106 "Erst zwei Augen, die aus verschiedenen Blickpunkten auf dieselbe Sache schauen, ergeben ein dreidimensionales Bild", erklärte Bonelli die Ergänzung in einer Paarbeziehung.

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kath.net

Wiener Tagung: Mann und Frau ergänzen einander?

„Erst zwei Augen, die aus verschiedenen Blickpunkten auf dieselbe Sache schauen, ergeben ein dreidimensionales Bild“: So erklärte der Psychiater und RPP-Institutsleiter Raphael Bonelli die Ergänzung, die Mann und Frau in einer Paarbeziehung einander lieferten. Verleugne bzw. verdränge einer von beiden seine Geschlechtlichkeit, gehe die Räumlichkeit verloren, wodurch das Kippen in eine Konkurrenzsituation drohe. Dies sei auch eine der Ursachen, warum die Generation der zwischen 1980 und 2000 Geborenen die gegenseitige Anziehungskraft – den „Eros“ – verloren hätten: „Millennials haben weniger Sex als alle Generationen vor ihnen. Mann und Frau fällt nicht mehr ein, was sie gemeinsam im Bett unternehmen können“, so der Autor des Buches „Frauen brauchen Männer – und umgekehrt“. Er appellierte zu einem „neuen Selbstbewusstsein“ der Geschlechter und deren Begegnung auf Augenhöhe: Mann und Frau seien „nicht gleichartig, aber gleichwertig“.

Der ganze Artikel, der am 17. Oktober 2018 auf der Nachrichtenplattform kath.net erschienen ist, kann hier nachgelesen werden.

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Männliches und Weibliches https://seite.bonelli.tv/maennliches-und-weibliches/ Wed, 17 Oct 2018 14:13:00 +0000 https://seite.bonelli.tv/?p=225092 Auf den Biologismus des 19. Jahrhunderts und seine Gegenbewegung, den Genderismus, im 20. Jahrhundert folgt die Synthese im 21. Jahrhundert in der Gender-Medizin.

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Brückenbau

Männliches und Weibliches

Das 19. Jahrhundert war vom Biologismus geprägt, Mann und Frau wurden nur durch die Brille des „kleinen Unterschieds“ gesehen, im Wesentlichen die primären Geschlechtsorgane. Dass dies eine naive Verkürzung der Situation war, ist nicht zu leugnen, und daher kam es im 20. Jahrhundert zur Gegenbewegung des Genderismus. Die Biologie ist bedeutungslos, es lebe die soziale Differenzierung und Beliebigkeit. Gegenbewegungen kommen immer überspitzt daher, sonst würden sie nicht wahrgenommen, so Raphael Bonelli (der auch ein Buch zum Tagungsthema veröffentlicht hat). Aber auf These und Antithese folgt die Synthese im 21. Jahrhundert in der Gender-Medizin. Diese hat die Unterschiede im Männlichen und Weiblichen entdeckt, die bis ins Hirn und in jede Zelle des Körpers reichen, und sie hat keine Berührungsängste mit dieser Diversität.

Der ganze Artikel, der am 17. Dezember 2018 im Blog Brückenbau veröffentlicht wurde, kann hier nachgelesen werden.

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Raphael Bonelli spricht darüber, wie uns die Krise zum Wesentlichen zurückführt, wo die Kirche jetzt erfinderischer werden muss und warum Singles jetzt besonders leiden.

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Einander ergänzen https://seite.bonelli.tv/einander-ergaenzen/ Tue, 16 Oct 2018 08:37:00 +0000 https://seite.bonelli.tv/?p=225070 In der gegenwärtigen Gesellschaft ist das "Talent" zur Männlich- und Weiblichkeit oft verkümmert, doch würde seine Wiederentdeckung dem Menschen helfen, beziehungsfähiger zu werden.

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Mann und Frau ergänzen einander

„Erst zwei Augen, die aus verschiedenen Blickpunkten auf dieselbe Sache schauen, ergeben ein dreidimensionales Bild“: So erklärte der Psychiater und RPP-Institutsleiter Raphael Bonelli die Ergänzung, die Mann und Frau in einer Paarbeziehung einander lieferten. Verleugne und verdränge einer von beiden seine Geschlechtlichkeit, gehe die Räumlichkeit verloren, wodurch das Kippen in eine Konkurrenzsituation drohe. Dies sei auch eine der Ursachen, warum die Generation der zwischen 1980 und 2000 Geborenen die gegenseitige Anziehungskraft – den „Eros“ – verloren hätten: „Millennials haben weniger Sex als alle Generationen vor ihnen. Mann und Frau fällt nicht mehr ein, was sie gemeinsam im Bett unternehmen können“, so der Autor des Buches „Frauen brauchen Männer – und umgekehrt“. Er appellierte zu einem „neuen Selbstbewusstsein“ der Geschlechter und deren Begegnung auf Augenhöhe: Mann und Frau seien „nicht gleichartig, aber gleichwertig“.

Der ganze Artikel, der am 16. Oktober 2018 in Die Tagespost erschienen ist, kann hier nachgelesen werden.

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Raphael Bonelli spricht darüber, wie uns die Krise zum Wesentlichen zurückführt, wo die Kirche jetzt erfinderischer werden muss und warum Singles jetzt besonders leiden.

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Ein Plädoyer für den Zölibat aus Sicht der Psychologie https://seite.bonelli.tv/ein-pladoyer-fur-den-zolibat-aus-sicht-der-psychologie/ Tue, 11 Oct 2011 21:26:23 +0000 http://www.bonelli.tv/?p=418 Wer als Psychologe forscht und arbeitet, weiß, dass die zölibatäre Lebensform wie die Ehe dem Menschen alle Möglichkeiten gibt, an Leib und Seele gesund und glücklich zu leben – weil diese Entwürfe auf Verbindlichkeit angelegt sind. Eine Widerlegung gängiger Verdächtigungen des Zölibats von Raphael M. Bonelli Der Blickwinkel eines Psychiaters auf ein religiöses Phänomen wie […]

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Wer als Psychologe forscht und arbeitet, weiß, dass die zölibatäre Lebensform wie die Ehe dem Menschen alle Möglichkeiten gibt, an Leib und Seele gesund und glücklich zu leben – weil diese Entwürfe auf Verbindlichkeit angelegt sind. Eine Widerlegung gängiger Verdächtigungen des Zölibats

von Raphael M. Bonelli

Der Blickwinkel eines Psychiaters auf ein religiöses Phänomen wie den Zölibat ist ein spezieller, und man darf die Frage stellen, ob er überhaupt etwas Brauchbares aussagen kann. Die zweidimensional verflachte Sichtweise der Psychologie auf ein dreidimensionales Phänomen hat nämlich zwangsläufig einen Reduktionismus zur Folge. Ohne die dritte Dimension, der Transzendenz, ist aber das zölibatäre Phänomen nur mangelhaft erfassbar, da diese Lebensform wie keine andere vom Wesen her transzendent ausgerichtet ist. Weil sich aber die Kritik an dieser Lebensform fast ausschließlich in diesem platten Koordinatensystem bewegt, ist hier eine saubere Analyse doch von Nutzen.

Der Psychiater begegnet dem Menschen in dreierlei Krisen: erstens in endogenen psychischen Störungen, die durch ein Ungleichgewicht im Gehirnstoffwechsel verursacht werden, zweitens in reaktiven Störungen, die durch ein Trauma hervorgerufen sind, und drittens in neurotischen Störungen, die durch ein „Verheddern“ des Ich in sich selbst verursacht werden. Diese Störungen kommen sowohl beim Zölibatären und beim Verheirateten vor, wie auch beim Ungebundenen, der das Freiheits- und Lebensideal des Zeitgeistes lebt. Allerdings wird beim Zölibatären besonders gerne und unwissenschaftlich vorschnell ein kausaler Zusammenhang zwischen der psychischen Störung und seinen spezifischen Lebensumständen hergestellt. Ein depressiver oder alkoholkranker Pfarrer ist für einfache Gemüter schon ein schlagender Beweis, dass der Zölibat nie gelingen kann. Psychodynamisch auffällig ist, dass den zölibatären Menschen, die sich reflektiert und freiwillig in diesen Lebensstand begeben haben, schulmeisterlich ein quälendes „nicht dürfen“ unterstellt, während den Ungebundenen, die sich mehrheitlich unfreiwillig in diesem Zustand befinden, ein fröhliches „alles können“ a la James Bond konstatiert wird. Das lässt tief blicken auf die ideologisierten Scheuklappen vieler Zeitgenossen.

Während in der Krankheitsgruppe der endogen-biologischen Gebrechen alle drei Lebensstile gleich häufig betroffen sind, sind reaktive psychische Störungen, hier als zweite Gruppe benannt, in der Praxis beim Verheirateten häufiger. Grund dafür ist, dass er am engsten an Mitmenschen gebunden ist und damit häufig selbst ins Wanken gerät, wenn der Partner oder die Kinder in eine existenzielle Krise geraten. Ehe ist ein sehr enges, verwundbares und krisenanfälliges Lebensmodell, das einerseits viel Stütze und andererseits viel Belastung bedeuten kann. Quälende Ehesituationen gehen besonders an die Substanz und gehören zu den häufigsten Gründen, warum Psychotherapeuten aufgesucht werden. Hier hat der Zölibatäre den Vorteil, dass sein Lebenspartner – Gott – keine Launen und Egoismen aufweist, und auch nicht in die Krise fällt. Der Ungebundene hingegen ist sich selbst der Nächste.

Bei den neurotischen Störungen, der dritten Gruppe, findet man aus psychiatrisch- wissenschaftlicher Sicht bei der unverbindlichen Lebensform ein signifikant höheres Risiko, Süchte und neurotische Ängste zu entwickeln und im Alter durch Vereinsamung, Verbitterung und Sinnverlust eine höhere Suizidrate aufzuweisen als bei den verbindlichen Lebensformen. Erklärbar ist das durch die fehlende Hingabe in der James-Bond-Gruppe, im Vergleich zu Zölibatären oder Eheleuten, die sich selbst und ihre Bedürfnisse immer wieder aus Liebe zurückgestellt haben. Der Ungebundene steht hier nicht für jeden Ledigen, sondern für das zeitgeistige Lebenskonzepts der Unverbindlichkeit. Selbstverständlich können auch Ledige ein selbstloses Leben führen, und auch Eheleute und Zölibatäre sind den Gefahren der Selbstverfangenheit und des Egoismus ausgeliefert. Wer ein Leben lang danach trachtet, „sich selbst zu verwirklichen“ und „auf seine Bedürfnisse zu achten“ anstatt einem größerem Ideal zu dienen, der wird offensichtlich immer mehr auf sich selbst zurückgeworfen und endet häufig in der Verzweiflung. Es entspricht dem Menschen, sich aus Liebe hinzugeben; das ängstliche oder egoistische Selbstbewahren hingegen führt in die Verbitterung. Die frei gewählte Verbindlichkeit in Ehe und Zölibat hat psychoprotektive – also seelensichernde – Funktion, auch wenn es manchmal zur Sehnsucht nach Ausbruch aus dieser Liebesbindung kommen kann.

Mit Hinweis auf die Psychologie kritisieren manche, dass der „Zwangszölibat“ der katholischen Priester menschlich unzumutbar sei. Da Zölibat eine lebenslange Entscheidung ist, würde aus psychologischer Sicht ein „Zwang“ in diese Richtung tatsächlich äußerst problematisch sein. Genauer analysiert meint die Kritik aber meist nur die Verbindlichkeit. Es ist weder Zwang noch Erpressung, wenn beispielsweise die Frau vor der Hochzeit klarstellt, dass sie keinen Ehebruch des Mannes wünscht. Das ist eine Bedingung, auf die der Bräutigam sich sehenden Auges einlässt. Gleichermaßen kann man sagen: Unter welchen Bedingungen die Kirche jemanden zum Priester weiht, ist ihre Sache. Wer sich darauf wissentlich einlässt, wurde weder gezwungen noch erpresst, sondern hat die Bedingungen akzeptiert. In der Regel ist die Entscheidung zum Zölibat wesentlich länger und besser geprüft als die zur Ehe: Irgendwann entscheidet er sich aber dann, und dann wird es verbindlich, denn der Zölibatäre ist eben nicht ungebunden, und seine Lebensform nicht unverbindlich. In der Psychotherapie sieht man recht häufig, wie Ehebrecher sich in einer Form von Selbstbetrug als Opfer darstellen, ihre Tat schönreden, die ursprüngliche Eheentscheidung als unfrei uminterpretieren und den Partner in die Täterrolle zwängen – nur um sich selbst die quälenden Schuldgefühle zu nehmen. Das nennt man Rationalisierung. Derselbe psychische Mechanismus tritt auch manchmal bei Zölibatären in der Krise auf, dann oft von medialem Jubel ob eines armen befreiten Gefangenen begleitet.

Oft wird auch mit (pseudo)psychologischem Ton postuliert, dass die permanente Ehelosigkeit um eines höheren Zieles willen psychologisch gesundheitsschädlich sei. Gerne wird hier Sigmund Freud zitiert: „Die Ursache der Neurose ist der von der Wirklichkeit aufgedrängte Verzicht auf Befriedigung der Sexualwünsche.“ Einerseits gilt das Postulat vom neurotisierenden Sexualverzicht heute nicht mehr als brauchbares therapeutisches Konzept für Pädophile und andere Straftäter, andererseits betont Freud selbst, dass nur die Unfreiwilligkeit zur Neurose führt. Sein Schüler Carl Gustaf Jung wird ein paar Jahre später genauer: „Wenn die sexuelle Enthaltsamkeit keine Flucht vor den Nöten und Verantwortungen des Lebens und des Schicksals ausdrückt, dann ist sie keinesfalls schädlich. Sie muss aber frei ausgewählt sein und auf religiösen Überzeugungen beruhen: alle anderen Motivationen sind zu schwach und verursachen Mangel an innerlicher Einheit, und dadurch die Neurose, welche immer einen moralischen Konflikt austrägt.“

In der heutigen Zeit betreiben manche eine Pathologisierung des kontrollierten Sexualtriebs. Der Zölibatäre – wie jeder normale Mensch – sollte den Input zu regeln wissen und eine Erregung vermeiden, die nur im Kontext einer Liebeshingabe sinnvoll sein würde. Jede Autoerotik führt beim Zölibatären in die falsche Richtung: Erregen und verdrängen ist der falsche Weg. Gas und Bremse gleichzeitig macht das Auto kaputt. Die Fähigkeit, auf Sexualität verzichten zu können, ist nicht nur möglich, sondern übrigens auch in jeder partnerschaftlichen Beziehung notwendig. Sex erscheint in der Pubertät vielleicht vorübergehend ein unbeherrschbar mächtiges Phänomen zu sein, das dann aber im Laufe der Zeit durch Reifung zu einem Instrument und einer Sprache der Liebe kultiviert werden muss. Sexualität muss jederzeit aus Rücksicht auf das geliebte Du oder um eines höheren Gutes willen zurückgefahren werden können. Auf Erotik kann der Mensch ohne Gesundheitsschäden verzichten, im Gegensatz zum Essen oder Trinken. Sexualität darf auch keinesfalls als Medikament für irgendwelche Störungen missverstanden werden.

Jede Lebensform kann ich-haft scheitern. Das heißt, dass sich der Mensch in sich selbst verspinnt, sich seiner ursprünglichen Liebe entfremdet und den Blick auf die anderen verliert. Zölibat ist zwar vom Konzept die selbstloseste Lebensform, und er unterliegt auch nicht der Versuchung des biologischen Egoismus, in dem die eigenen Kinder als narzisstische Kopien missverstanden werden – aber bei Verlust der Gottesbeziehung fällt der Zölibatäre auf sich selbst zurück und regrediert zum Unverbindlichen.

Ein religiös motivierter Lebensstil stabilisiert die psychische Gesundheit, wie eine rezente wissenschaftliche Metaanalyse an der US-amerikanischen Duke-University gezeigt hat. Das heißt, dass der Glaube das Leben prägt und formt. Bei Verlust der religiösen Überzeugung ist die zölibatäre Lebensform dann sinnentleert und wird vielleicht nur äußerlich aus Opportunitätsgründen fortgeführt. Dieser Spagat ist psychisch belastend, weil das „Warum“ verloren gegangen ist. Das führt zu einem Doppelleben, das nicht mehr glücklich macht. Ein Zölibatärer ohne Gebet triftet immer mehr in ein unverbindliches Selbstverständnis ab, bis er seine ursprünglich eingegangene Verbindlichkeit nicht mehr erträgt.

Tatsache ist, dass auf Dauer nur psychisch gesunde Persönlichkeiten zum zölibatären Weg fähig sind. Die Ehefähigkeit ist dabei eine Voraussetzung. Ein schizoides Desinteresse an jeglicher menschlicher Beziehung oder sexuelles Desinteresse an einer erwachsenen Frau ist keinesfalls Zeichen einer Berufung, sondern im Gegenteil ein Ausschlusskriterium. Der Zölibat ist nur dann wertvoll und echt, wenn ihn ein ehefähiger Mensch wählt. Ein eheunfähiger Mensch lebt niemals zölibatär, auch wenn er diesen Lebensstil äußerlich imitiert. Als aktuelles innerkirchliches Beispiel sei die Ephebophilie genannt– das sexuelle Interesse eines erwachsenen Mannes am geschlechtsreifen männlichen Jugendlichen. Diese Männer haben kein natürliches Interesse an einer Ehe. Die Daten der gegenwärtigen kirchlichen Missbrauchsfälle von Deutschland, Österreich und der Schweiz ähneln einander: etwa 70 Prozent der sogenannten Pädophilie-Fälle waren ephebophile Taten, 20 Prozent waren Übergriffe auf geschlechtsreife Mädchen und zehn Prozent echte Pädophilie-Fälle (Kinder unter zehn Jahren). Der „John Jay Report“ aus den USA findet ganz ähnliche Zahlen, insbesondere bei den sogenannten „Specialists“- Tätern. Dort waren 82 Prozent der kirchlichen US-Missbrauchsopfer zwischen 1950 und 2002 männlichen Geschlechts. Ein ehefähiger zölibatärer Mann kann zweifellos manchmal bei einer erwachsenen Frau schwach werden – unter keinen Umständen wird er aber ephebophil oder pädophil, auch wenn er schon sehr lang auf Sexualität verzichtet hat.

Der bekannte US-Psychologe Martin Seligmann konstatiert zu Recht, dass die alte Psychologie defektorientiert war – dass also alles, was unter die psychologische Lupe genommen, nach Defekten abgesucht wurde. Die moderne positive Psychologie hingegen, die sich in den USA immer mehr durchsetzt, sucht nach Stärken und Ressourcen des Menschen, und pathologisiert nicht sofort jeden Lebensumstand.

In der Tat findet man nach der Methode der modernen Ressourcenpsychologie viele Möglichkeiten, die eine zölibatäre Lebensform eröffnet. Die emotionale Energie, die der Verheiratete zu Recht in Partnerschaft, Nestbau und Brutpflege investiert, ist beim Zölibatären verfügbar für die Gottesbeziehung „mit ungeteiltem Herzen“ und zum Dienst am anderen. Beziehungsarbeit, bei Verheirateten Zweisamkeit mit dem Partner, beim Zölibatären Gebet, ist eine wertvolle Investition in die Zukunft, die der Unverbindliche zu seinem langfristigen Schaden nicht in dem Maß leistet. Der Zölibatäre kann die Freiheit des Junggesellen mit der Verbindlichkeit und damit der menschlichen Reifung des Verheirateten vereinen. Das gelungene zölibatäre Leben zeigt ein Nähe-Distanz-Phänomen: Er kann durch seine selbstlose Hingabe große Nähe herstellen und gleichwohl die nötige Distanz halten. Genau wegen der Verpflichtungen, die er auf sich genommen hat, versteht der Zölibatäre viele Dimensionen des Ehelebens und hat das Potenzial, sich zu einem selbstlosen Berater zu entwickeln. Johannes Paul II. und Mutter Teresa sind zwei Bespiele für Menschen, die nur durch diese Lebensform ein äußerstes Maß an Hingabe an Gott und die anderen leben konnten. Vieles tief Menschliche ist nur durch Verbindlichkeit erfahrbar: Lebenserfahrung, Treue, Konstanz auch an „schlechten Tagen“. Daraus resultiert mehr Beziehungsfähigkeit, mehr Intensität in der Begegnung, mehr Freiheit, mehr Überblick. Er kann dadurch mehr die Richtung angeben, und das braucht sowohl die Kirche wie auch die Gesellschaft.

Der Artikel wurde in der deutschen Tagespost veröffentlicht. 

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