Selbstverwirklichung | Raphael M. Bonelli https://seite.bonelli.tv Vorträge, Diskussionen, Interviews Tue, 28 Jul 2020 12:38:55 +0000 de hourly 1 https://wordpress.org/?v=5.4.16 Freiheit durch Bindung? Selbstverwirklichung in Gehorsam? https://seite.bonelli.tv/freiheit-durch-bindung-selbstverwirklichung-in-gehorsam/ Tue, 11 Dec 2012 14:53:21 +0000 http://www.bonelli.tv/?p=726 Ordnung, Gehorsam und Selbstüberwindung sind laut Bonelli wichtige Stufen auf dem Weg zur Freiheit. In allen großen Religionen spiele der Gehorsam eine wichtige Rolle, weil erst durch die Spannung zwischen Sein und Sollen eine menschliche Entwicklung möglich sei. Bonellis Resümee: „Wir jammern heute über das Sollen, weil wir eine Gesellschaft von Perfektionisten sind, die die […]

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Ordnung, Gehorsam und Selbstüberwindung sind laut Bonelli wichtige Stufen auf dem Weg zur Freiheit. In allen großen Religionen spiele der Gehorsam eine wichtige Rolle, weil erst durch die Spannung zwischen Sein und Sollen eine menschliche Entwicklung möglich sei. Bonellis Resümee: „Wir jammern heute über das Sollen, weil wir eine Gesellschaft von Perfektionisten sind, die die Spannung von Sein und Sollen nicht aushalten.“ Um diese Differenz zu akzeptieren bedürfe es der Demut.

Der gesamte Artikel kann in der deutschen Tagespost nachgelesen werden.

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Selbstverwirklichung und Gehorsam https://seite.bonelli.tv/selbstverwirklichung-und-gehorsam/ Wed, 05 Dec 2012 14:27:44 +0000 http://www.bonelli.tv/?p=716 mehr: Was war der Auslöser bzw. die Idee, diese Fachtagung zu veranstalten? Univ.-Doz. Dr. Raphael Bonelli: Das Anliegen aller Veranstaltungen des Institutes für Religiosität in Psychiatrie & Psychotherapie (RPP) ist eine Versöhnung von Religiosität als essentiellen Teil des Menschseins mit dem psychologischen Forschen und Handeln. Dazu werden stets aktuelle Themen, die in beiden Gebieten eine wichtige […]

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mehr: Was war der Auslöser bzw. die Idee, diese Fachtagung zu veranstalten?

Univ.-Doz. Dr. Raphael Bonelli: Das Anliegen aller Veranstaltungen des Institutes für Religiosität in Psychiatrie & Psychotherapie (RPP) ist eine Versöhnung von Religiosität als essentiellen Teil des Menschseins mit dem psychologischen Forschen und Handeln. Dazu werden stets aktuelle Themen, die in beiden Gebieten eine wichtige Rolle spielen, aufgegriffen und einer wissenschaftlichen Analyse unterzogen. Gerade bei „heißen“ Themen, die „unter den Nägeln brennen“, können so Sachlichkeit und Ausgewogenheit in die Diskussion eingebracht werden; neue Aspekte und oft unterrepräsentierte Schwerpunkte tragen dazu bei, die eigene Sichtweise und damit auch die Meinungsbildung zu erweitern.

Hat der moderne Mensch ein Problem mit Autorität – wenn „ja“, warum?

Bonelli: Die Titelstory einer österreichischen Wochenzeitschrift, die eher „linke“ Positionen vertritt, lautete am 24.9.2012: „Die neue Lust an Verboten – Warum sehnt sich der Mensch nach Vorschriften?“ Offenbar hat auch der moderne Mensch nicht prinzipiell ein Problem mit Autoritäten, und das ist auch realistisch, denn als soziale Wesen müssen wir stets einen Modus finden, mit den Regeln und Ansprüchen der Umgebung adäquat umzugehen. Anders als früher scheint es jedoch eine größere Wahlfreiheit zu geben, welcher Autorität der einzelne gehorchen möchte. Diese neue Freiheit wird gelegentlich als Ablehnung von Autorität allgemein interpretiert. An die Stelle der früheren Verbote und Tabus sind aber ganz einfach andere getreten, deren Einhaltung und Befolgung um nichts weniger penibel kontrolliert und abverlangt werden als früher.

Um gehorsam zu sein, muss ich Autorität anerkennen. Autorität erkenne ich an, wenn sie mir (zeitlose) Wahrheiten vermittelt. Nun werden Wahrheiten zunehmend relativiert: Wahr ist, was ICH PERSÖNLICH als „wahr“ erkannt habe und was FÜR MICH gut ist und funktioniert. Kann es daher „Wahrheit für alle“ überhaupt geben? Wenn ja, wer, mit welchem Recht, kann diese absolute Wahrheit für sich beanspruchen?

Bonelli: Die Erde hat sich schon immer um die Sonne gedreht, unabhängig davon, ob frühere Generationen das für wahr gehalten haben oder nicht. Es gibt also Wahrheit, die unabhängig davon existiert, ob jemand sie als solche akzeptiert oder nicht. Daher kann und muss sie auch niemand für sich beanspruchen. Wer Wahrheiten „für sich“ nicht annimmt, sagt damit lediglich etwas über sein eigenes Denken und Erkennen aus – also wie er zur Wahrheit steht, aber nichts über ihr Wesen oder ihre Existenz. Eine der spannenden Aufgaben des Lebens ist es, universelle, allgemeingültige Wahrheiten von den kursierenden individuellen oder zeitgeistigen Meinungen und Ideen zu unterscheiden. Das könnte man dann Weisheit nennen. Normalerweise erkennt man aber selber nur einen kleinen Bereich der Wirklichkeit, das Ganze zeigt sich oft erst in der Zusammenschau von verschiedenen Perspektiven. Daher ist die Suche nach der Wahrheit dann erfolgversprechender, wenn man sie gemeinsam mit anderen unternimmt, vor allem, wenn man sich die bereits gewonnenen Erkenntnisse anderer zunutze macht. Gehorsam bedeutet dann in diesem Zusammenhang, dem Wissen und der Kompetenz anderer zu vertrauen. So erweitert sich der eigene Horizont über die individuellen Möglichkeiten und Wahrnehmungsgrenzen hinaus.

Braucht „Selbstverwirklichung“ einen – möglicherweise einengenden – Rahmen? Wenn ja: Ist es dann noch legitim, von „Selbstverwirklichung“ zu sprechen?

Bonelli: Gemäß den psychologischen Forschungen von Abraham Maslow gilt Selbstverwirklichung als höchstes Lebensziel und bedeutet, die im Menschen angelegten Fähigkeiten und Möglichkeiten zur Entfaltung zu bringen. Es greift aber zu kurz, wenn sich das Individuum in diesem Bemühen nur noch um sich selbst dreht und dabei die Aufmerksamkeit für seine Umgebung verliert. Dann bleibt „Selbstverwirklichung“ unfruchtbar, denn Menschen sind soziale Wesen. Das „Selbst“ ist in keiner Kultur vollkommen autonom. Seine „Verwirklichung“ muss diese soziale Komponente daher notwendigerweise einschließen, um vollständig zu sein. Besonders im Mannschaftssport, aber auch in der darstellenden Kunst wird diese Bedeutung der Einordnung des Einzelnen in einen größeren Kontext offensichtlich: auch das größte Talent kann letztlich nur dann zur Fülle seiner Möglichkeiten gelangen und Erfolg haben, wenn es sich ins Team einfügt – also gehorsam einem Teamleiter, Dirigenten oder Regisseur unterordnet. Selbstverwirklichung, die sich ausschließlich auf ein Individuum beschränkt, kann daher nur lückenhaft sein, weil die soziale Dimension für das Wesen des Menschseins absolut fundamental ist.

Das Interview wurde im Monatsmagazin mehr veröffentlicht.

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Ohne Gehorsam geht es nicht https://seite.bonelli.tv/ohne-gehorsam-geht-es-nicht/ Mon, 19 Nov 2012 14:04:39 +0000 http://www.bonelli.tv/?p=709 VISION 2000: Sie veranstalten die Tagung zu „Selbstverwirklichung & Gehorsam“. Ist da die Antwort der Psychotherapie nicht ohnedies klar: Gehorsam – nein, Selbstverwirklichung – ja? Univ. Doz. Raphael Bonelli: Ja und nein. Es gibt in der Psychologie und Psychotherapie eine Diskussion rund um den Gehorsam. Nach dem 2. Weltkrieg wurde besonders in den USA die Frage aufgeworfen: […]

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VISION 2000: Sie veranstalten die Tagung zu „Selbstverwirklichung & Gehorsam“. Ist da die Antwort der Psychotherapie nicht ohnedies klar: Gehorsam – nein, Selbstverwirklichung – ja?

Univ. Doz. Raphael Bonelli: Ja und nein. Es gibt in der Psychologie und Psychotherapie eine Diskussion rund um den Gehorsam. Nach dem 2. Weltkrieg wurde besonders in den USA die Frage aufgeworfen: War der Nationalsozialismus ein rein deutsches Problem? Könnte Ähnliches in den USA geschehen? Auf diesem Hintergrund kam es 1961 zu den berühmten Milgram-Experimenten: Leute von der Straße wurden eingeladen, bei einem Test mitzumachen: Ein Lehrer (von einem Schauspieler dargestellt) stellt Fragen an einen Schüler (ebenfalls ein Schauspieler). Gibt dieser eine falsche Antwort, soll er durch einen Stromstoß, den die Versuchsperson auf Anordnung des Lehrers zu geben hat, bestraft werden. Die Stromstöße werden bei jedem weiteren „Fehler“ verstärkt. Getestet wurde, wie autoritätsgläubig der Mann von der Straße ist und sogar gegen sein eigenes Gewissen handelt. Das Ergebnis: Übte der Versuchsleiter (der Lehrer) viel Druck aus, gab eine Reihe von Versuchspersonen lebensgefährliche Stromstöße, was die „bestraften Schüler“ auch ausdrucksstark simulierten. So zeigte sich: „blinder“ Gehorsam ist kein rein deutsches Phänomen. Diese und ähnliche Versuche prägten die Vorstellung vieler Psychotherapeuten: Gehorsam ist schlecht.

Daher wohl die kritische Sicht auf den Gehorsam, den Eltern von ihren Kindern einfordern? Das erinnert an die Mode der antiautoritären Erziehung …

Bonelli: Es gibt Schulen in der Psychologie, die den Gehorsam pauschal pathologisieren, ebenso wie die Erziehung übrigens. Sie vertreten die Sicht: Das Kind dürfe nicht gemaßregelt, nicht erzogen werden. Der Mensch müsse so aufblühen, wie er nun einmal ist. Auf diesem Hintergrund ist die anti-autoritäre Welle zu sehen. Sie ist einerseits blauäugig, andererseits feindselig gegenüber jeder Art von Autorität. Die Vertreter dieser Ideologie übersehen, dass der Gehorsam allgegenwärtig ist. Ohne ihn gibt es kein menschliches Zusammenleben. Weil wir soziale Wesen sind, können wir ohne Gehorsam nicht leben. Wir müssen uns immer in ein Ganzes einfügen. Die Frage ist nur, wen oder was wir als Autorität anerkennen …

Lässt sich zwischen dieser und der oben beschriebenen Sichtweise der Psychotherapie eine Brücke schlagen?

Bonelli: Ich denke schon. Die innere psychische Dynamik des Menschen kann man mit den Begriffen Kopf, Herz und Bauch gut abbilden. Wenn wir vom Bauch sprechen, meinen wir die Gefühle, die Emotionen, die uns in eine bestimmte Richtung treiben, die „Bauchgefühle“. Die sind weder gut noch schlecht, aber bedürfen der vernünftigen Beurteilung. Gut sind sie, wenn sie zu guten Handlungen drängen, schlecht, wenn das Gegenteil der Fall ist. Der Mensch kommt aber in Situationen, in denen sein Bauchgefühl ihn in eine unvernünftige Richtung zieht. Das ist dann ein innerer Konflikt. Hier kann er sich mit der Vernunft oder dem Herzen an etwas oder jemanden außerhalb seiner selbst orientieren, von dem er weiß, dass es in dieser Frage kompetent ist. Insofern er sich an diese Einsicht hält, ist er der richtigen – selbst gewählten – Autorität gegenüber gehorsam.

Ein Beispiel?

Bonelli: Das Bauchgefühl sagt mir: Streng dich beim Fußball nicht zu sehr an, warte vor dem Tor auf den Ball (Faulheit ist ein typisches Bauchgefühl). Gleichzeitig aber wäre ich gern ein guter Fußballer. Da hilft mir ein guter Trainer, der mich anleitet. Er verlangt von mir manchmal, was zwar vernünftig ist aber mir (dem Bauch) gar nicht gefällt. Vertraue ich mich ihm nun an – und spiele auch so, wie er es mir sagt (selbst wenn es nicht meinen Vorstellungen entspricht), dann komme ich weiter, als wenn ich nur nach eigenen Vorstellungen agiere und damit falsch liege. Das ist übrigens ein aktuelles Beispiel: Der österreichische Fußballer Paul Scharner hat öffentlich erklärt, er beanspruche eine Schlüsselrolle im Nationalteam. Der Trainer, Marcel Koller, hat ihn daraufhin aus dem Team ausgeschlossen. Das Medienecho war positiv: Man war übereinstimmend der Meinung, der Trainer müsse die Zügel in der Hand haben, sonst kann man bei einem Mannschaftssport nicht weiterkommen. Die Quintessenz: Ich komme weiter, wenn ich dem Richtigen gehorche statt nach eigenem Gutdünken zu agieren.

Ja, im Sport leuchtet das ein …

Bonelli: Gleiches gilt für ein Orchester. Da ist wohl jeder an seinem Instrument dem Dirigenten überlegen. Dennoch müssen die Mitwirkenden auf den Dirigenten schauen, ihm also gehorchen. Er gibt den Takt vor und die Einsätze. Wenn sich da jeder einzelne produzieren will, artet das Ganze in ein Chaos aus. Es geht also um die Teamfähigkeit, das Vermögen, sich in ein Ganzes einzufügen. Das muss der Mensch können. Nur so wird er nämlich glücklich. Wer an sich rafft, was sein Bauchgefühl haben will, erlebt, dass dies nicht lange gut geht. Daher muss der Mensch lernen, sich zu­rückzunehmen, zu teilen. Fehlt diese Fähigkeit bei jemandem vollkommen, ist das ein Zeichen psychischer Krankheit. Diese Persönlichkeitsstörung kennzeichnet den Narzissten. Er kreist dermaßen um sich selbst, dass er den Mitmenschen nur als Sprosse auf seiner eigenen Erfolgsleiter sieht. Er benutzt die anderen, ist unfähig zu kooperieren oder gar zu dienen. Die Unfähigkeit zum Gehorsam ist ein Zeichen für Psychopathie.

Sie sprachen von unterschiedlichen Formen des Gehorsams …

Bonelli: Ich meine, dass es nach dem inneren Aufbau des Menschen drei Quellen des Gehorsams gibt: den Bauch-, den Kopf- den Herzensgehorsam. Ersterer ist wesentlich von der Angst gesteuert. Auf ihn stützen sich die Diktaturen. Die Nationalsozialisten und die Kommunisten haben auf ihm Klavier gespielt. Der Mensch überlegt sich: Was passiert mir, wenn ich nicht konform reagiere? Also schaue ich lieber weg. Noch heute stehen wir doch vor der Frage: Wieso haben sich die Deutschen und Österreicher nicht gefragt, wohin denn die Juden gebracht wurden, die man aus ihren Wohnungen hinausgeworfen hat? Aus Angst, man könnte mit sich selbst in Konflikt geraten, hat man sich selbst das Fragen und Denken verboten. Der Angstgehorsam macht total manipulationsanfällig. Wer aus Angst gehorcht, dem geht es nicht um die Sache, die Gerechtigkeit oder um die Wahrheit, dem geht es nur um sich selbst. Er will sich selbst in Sicherheit bringen – koste es, was es wolle. Er versucht, den Mächtigen zu gefallen. Diesen Angstgehorsam gibt es auch im Religiösen: Menschen, die Sünden nur aus Angst vor der Hölle meiden. Diese unvollkommene Motivation ist allerdings besser als gar keine Orientierung, denn das Verhalten richtet sich in diesem Fall wenigstens nach der richtigen Autorität. Allerdings sind solche Menschen auch leicht manipulierbar.

Hier ist wohl der Psychotherapeut gefragt: Dem Menschen aus der Angsthaltung herauszuhelfen …

Bonelli: Ja. Aber viele Psychotherapeuten missinterpretieren das Phänomen und meinen, jede Form von Gehorsam sei unter diesem Blickwinkel zu sehen. Das trifft besonders auf ihre Sicht auf den religiösen Gehorsam zu. Sie meinen, den Geboten zu folgen, sei Ausdruck von Angst, sei Unfähigkeit, sich den Problemen der Welt zu stellen. Das ist unfair und falsch. Heute braucht man eher Mut, sich zur Kirche zu bekennen.

Den Angstgehorsam kritisch zu sehen, hat aber auch Ihrer Ansicht nach eine gewisse Berechtigung …

Bonelli: Genau! Aber kommen wir nun zum Kopfgehorsam. Da steht das rationale Kalkül im Vordergrund: Was bringt mir das? Dieses Kalkül allein ist auch eine unvollkommene, eine kalte, berechnende Art zu gehorchen. Allerdings geht man da schon mit der Vernunft an die Situation heran. Und Vernunft ist wichtig. Und noch etwas: Der Kopfgehorsam kann auch zum Herzensgehorsam, dem eigentlich zu bejahenden Gehorsam führen. Aber, wie gesagt, der Kopfgehorsam kann sehr berechnend sein…

Vernunft allein reicht also nicht?

Bonelli: Nein. Denn der Kopf stellt Berechnungen an, beurteilt die Nützlichkeit. Adolf Eichmann hat seine Untaten aus Berechnung begangen. Das Regime war ihm nützlich, um empor zu kommen. In den Verhören war zu erkennen, dass er stolz darauf gewesen ist, die ihm gestellten Aufgaben technisch so gut gelöst zu haben. Aber die Vernunft allein genügt nicht. Denn auch die psychoanalytischen und kommunistischen Systeme folgen einer inneren Logik, der sich die Vernunft unterwerfen kann, ohne die ethische Frage zu stellen, wie schon bemerkt. Eichmann hatte die ethische Frage gar nicht gestellt. Hannah Arendt hat daraufhin über seine „Banalität des Bösen“ geschrieben. Es ist das Herz, das die ethische Frage stellt. Wenn ich vom Herzen spreche, so meine ich damit das Zentrum der Person, den Willen, jenen Ort, wo der Mensch ein Urteil über Gut und Böse fällt. Das Herz weiß um die eigene Schwäche, um die Manipulierbarkeit des Kopfes und die Impulsivität des Bauches und sucht – sicher mit Hilfe der Vernunft – nach der richtigen Autorität.

An dieser Stelle wäre also vom Gewissen zu reden …

Bonelli: Ja. Der Mensch verfügt über ein Sensorium für das Gute und das Böse. Das ist mit dem Herzen gemeint. Das sind lebensnahe Begriffe, die schon in der Hl. Schrift verwendet werden. Denn Jesus sagt, aus unseren Herzen käme es zu Diebstahl, Ehebruch, usw… Das Herz ist der Sitz der Sünde. Das Herz ist aber auch das einzige Organ, das selbstlos sein, das verzeihen, über sich hinauswachsen, sich entschuldigen, sich aus Liebe zurücknehmen kann. Im Herzen wird die Entscheidung getroffen, ob jemand bereit ist, sein Leben für jemanden zu geben. Bauch und Vernunft können das nicht. Das Herz ist das Organ der Transzendenz. Glaube, Hoffnung, Liebe sind im Herzen beheimatet. Es ist das Herz, das uns sagt, welche Autorität gut ist, welcher wir folgen sollen.

Das passiert aber nicht unter Ausschluss der Vernunft?

Bonelli: Genau: auch bei der Herzensentscheidung spielt die Vernunft mit. Aber allein reicht sie nicht. Die Vernunft ist sowohl vom Bauch als auch vom Herzen leicht beeinflussbar und könnte uns auch sagen: Was Marx da sagt, ist im Grunde genommen logisch. Beim Gehorsam aber geht es darum, eine Autorität anzunehmen, die gut ist und deren Gebote in sich konsistent sind. Dieser Autorität unterwerfe ich mich dann. Und das ist der eigentliche Gehorsam, der Herzensgehorsam, der uns weiterbringt.
Es gibt Menschen, die nicht ausgesprochen intellektuell sind, aber mit dem Herzen ein gutes Gespür haben. Franz Jägerstätter war so jemand. Ihm war klar: Da stimmt was nicht! Die Argumente, die man ihm entgegengehalten hat, waren zwar durchaus logisch – und dennoch war er in seinem tiefsten Inneren sicher: Das Nazi-System ist böse. Das kennzeichnet die Herzensentscheidung.

Das Interview wurde im christlichen Monatsmagazin VISION 2000 veröffentlicht.

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Ein Plädoyer für den Zölibat aus Sicht der Psychologie https://seite.bonelli.tv/ein-pladoyer-fur-den-zolibat-aus-sicht-der-psychologie/ Tue, 11 Oct 2011 21:26:23 +0000 http://www.bonelli.tv/?p=418 Wer als Psychologe forscht und arbeitet, weiß, dass die zölibatäre Lebensform wie die Ehe dem Menschen alle Möglichkeiten gibt, an Leib und Seele gesund und glücklich zu leben – weil diese Entwürfe auf Verbindlichkeit angelegt sind. Eine Widerlegung gängiger Verdächtigungen des Zölibats von Raphael M. Bonelli Der Blickwinkel eines Psychiaters auf ein religiöses Phänomen wie […]

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Wer als Psychologe forscht und arbeitet, weiß, dass die zölibatäre Lebensform wie die Ehe dem Menschen alle Möglichkeiten gibt, an Leib und Seele gesund und glücklich zu leben – weil diese Entwürfe auf Verbindlichkeit angelegt sind. Eine Widerlegung gängiger Verdächtigungen des Zölibats

von Raphael M. Bonelli

Der Blickwinkel eines Psychiaters auf ein religiöses Phänomen wie den Zölibat ist ein spezieller, und man darf die Frage stellen, ob er überhaupt etwas Brauchbares aussagen kann. Die zweidimensional verflachte Sichtweise der Psychologie auf ein dreidimensionales Phänomen hat nämlich zwangsläufig einen Reduktionismus zur Folge. Ohne die dritte Dimension, der Transzendenz, ist aber das zölibatäre Phänomen nur mangelhaft erfassbar, da diese Lebensform wie keine andere vom Wesen her transzendent ausgerichtet ist. Weil sich aber die Kritik an dieser Lebensform fast ausschließlich in diesem platten Koordinatensystem bewegt, ist hier eine saubere Analyse doch von Nutzen.

Der Psychiater begegnet dem Menschen in dreierlei Krisen: erstens in endogenen psychischen Störungen, die durch ein Ungleichgewicht im Gehirnstoffwechsel verursacht werden, zweitens in reaktiven Störungen, die durch ein Trauma hervorgerufen sind, und drittens in neurotischen Störungen, die durch ein „Verheddern“ des Ich in sich selbst verursacht werden. Diese Störungen kommen sowohl beim Zölibatären und beim Verheirateten vor, wie auch beim Ungebundenen, der das Freiheits- und Lebensideal des Zeitgeistes lebt. Allerdings wird beim Zölibatären besonders gerne und unwissenschaftlich vorschnell ein kausaler Zusammenhang zwischen der psychischen Störung und seinen spezifischen Lebensumständen hergestellt. Ein depressiver oder alkoholkranker Pfarrer ist für einfache Gemüter schon ein schlagender Beweis, dass der Zölibat nie gelingen kann. Psychodynamisch auffällig ist, dass den zölibatären Menschen, die sich reflektiert und freiwillig in diesen Lebensstand begeben haben, schulmeisterlich ein quälendes „nicht dürfen“ unterstellt, während den Ungebundenen, die sich mehrheitlich unfreiwillig in diesem Zustand befinden, ein fröhliches „alles können“ a la James Bond konstatiert wird. Das lässt tief blicken auf die ideologisierten Scheuklappen vieler Zeitgenossen.

Während in der Krankheitsgruppe der endogen-biologischen Gebrechen alle drei Lebensstile gleich häufig betroffen sind, sind reaktive psychische Störungen, hier als zweite Gruppe benannt, in der Praxis beim Verheirateten häufiger. Grund dafür ist, dass er am engsten an Mitmenschen gebunden ist und damit häufig selbst ins Wanken gerät, wenn der Partner oder die Kinder in eine existenzielle Krise geraten. Ehe ist ein sehr enges, verwundbares und krisenanfälliges Lebensmodell, das einerseits viel Stütze und andererseits viel Belastung bedeuten kann. Quälende Ehesituationen gehen besonders an die Substanz und gehören zu den häufigsten Gründen, warum Psychotherapeuten aufgesucht werden. Hier hat der Zölibatäre den Vorteil, dass sein Lebenspartner – Gott – keine Launen und Egoismen aufweist, und auch nicht in die Krise fällt. Der Ungebundene hingegen ist sich selbst der Nächste.

Bei den neurotischen Störungen, der dritten Gruppe, findet man aus psychiatrisch- wissenschaftlicher Sicht bei der unverbindlichen Lebensform ein signifikant höheres Risiko, Süchte und neurotische Ängste zu entwickeln und im Alter durch Vereinsamung, Verbitterung und Sinnverlust eine höhere Suizidrate aufzuweisen als bei den verbindlichen Lebensformen. Erklärbar ist das durch die fehlende Hingabe in der James-Bond-Gruppe, im Vergleich zu Zölibatären oder Eheleuten, die sich selbst und ihre Bedürfnisse immer wieder aus Liebe zurückgestellt haben. Der Ungebundene steht hier nicht für jeden Ledigen, sondern für das zeitgeistige Lebenskonzepts der Unverbindlichkeit. Selbstverständlich können auch Ledige ein selbstloses Leben führen, und auch Eheleute und Zölibatäre sind den Gefahren der Selbstverfangenheit und des Egoismus ausgeliefert. Wer ein Leben lang danach trachtet, „sich selbst zu verwirklichen“ und „auf seine Bedürfnisse zu achten“ anstatt einem größerem Ideal zu dienen, der wird offensichtlich immer mehr auf sich selbst zurückgeworfen und endet häufig in der Verzweiflung. Es entspricht dem Menschen, sich aus Liebe hinzugeben; das ängstliche oder egoistische Selbstbewahren hingegen führt in die Verbitterung. Die frei gewählte Verbindlichkeit in Ehe und Zölibat hat psychoprotektive – also seelensichernde – Funktion, auch wenn es manchmal zur Sehnsucht nach Ausbruch aus dieser Liebesbindung kommen kann.

Mit Hinweis auf die Psychologie kritisieren manche, dass der „Zwangszölibat“ der katholischen Priester menschlich unzumutbar sei. Da Zölibat eine lebenslange Entscheidung ist, würde aus psychologischer Sicht ein „Zwang“ in diese Richtung tatsächlich äußerst problematisch sein. Genauer analysiert meint die Kritik aber meist nur die Verbindlichkeit. Es ist weder Zwang noch Erpressung, wenn beispielsweise die Frau vor der Hochzeit klarstellt, dass sie keinen Ehebruch des Mannes wünscht. Das ist eine Bedingung, auf die der Bräutigam sich sehenden Auges einlässt. Gleichermaßen kann man sagen: Unter welchen Bedingungen die Kirche jemanden zum Priester weiht, ist ihre Sache. Wer sich darauf wissentlich einlässt, wurde weder gezwungen noch erpresst, sondern hat die Bedingungen akzeptiert. In der Regel ist die Entscheidung zum Zölibat wesentlich länger und besser geprüft als die zur Ehe: Irgendwann entscheidet er sich aber dann, und dann wird es verbindlich, denn der Zölibatäre ist eben nicht ungebunden, und seine Lebensform nicht unverbindlich. In der Psychotherapie sieht man recht häufig, wie Ehebrecher sich in einer Form von Selbstbetrug als Opfer darstellen, ihre Tat schönreden, die ursprüngliche Eheentscheidung als unfrei uminterpretieren und den Partner in die Täterrolle zwängen – nur um sich selbst die quälenden Schuldgefühle zu nehmen. Das nennt man Rationalisierung. Derselbe psychische Mechanismus tritt auch manchmal bei Zölibatären in der Krise auf, dann oft von medialem Jubel ob eines armen befreiten Gefangenen begleitet.

Oft wird auch mit (pseudo)psychologischem Ton postuliert, dass die permanente Ehelosigkeit um eines höheren Zieles willen psychologisch gesundheitsschädlich sei. Gerne wird hier Sigmund Freud zitiert: „Die Ursache der Neurose ist der von der Wirklichkeit aufgedrängte Verzicht auf Befriedigung der Sexualwünsche.“ Einerseits gilt das Postulat vom neurotisierenden Sexualverzicht heute nicht mehr als brauchbares therapeutisches Konzept für Pädophile und andere Straftäter, andererseits betont Freud selbst, dass nur die Unfreiwilligkeit zur Neurose führt. Sein Schüler Carl Gustaf Jung wird ein paar Jahre später genauer: „Wenn die sexuelle Enthaltsamkeit keine Flucht vor den Nöten und Verantwortungen des Lebens und des Schicksals ausdrückt, dann ist sie keinesfalls schädlich. Sie muss aber frei ausgewählt sein und auf religiösen Überzeugungen beruhen: alle anderen Motivationen sind zu schwach und verursachen Mangel an innerlicher Einheit, und dadurch die Neurose, welche immer einen moralischen Konflikt austrägt.“

In der heutigen Zeit betreiben manche eine Pathologisierung des kontrollierten Sexualtriebs. Der Zölibatäre – wie jeder normale Mensch – sollte den Input zu regeln wissen und eine Erregung vermeiden, die nur im Kontext einer Liebeshingabe sinnvoll sein würde. Jede Autoerotik führt beim Zölibatären in die falsche Richtung: Erregen und verdrängen ist der falsche Weg. Gas und Bremse gleichzeitig macht das Auto kaputt. Die Fähigkeit, auf Sexualität verzichten zu können, ist nicht nur möglich, sondern übrigens auch in jeder partnerschaftlichen Beziehung notwendig. Sex erscheint in der Pubertät vielleicht vorübergehend ein unbeherrschbar mächtiges Phänomen zu sein, das dann aber im Laufe der Zeit durch Reifung zu einem Instrument und einer Sprache der Liebe kultiviert werden muss. Sexualität muss jederzeit aus Rücksicht auf das geliebte Du oder um eines höheren Gutes willen zurückgefahren werden können. Auf Erotik kann der Mensch ohne Gesundheitsschäden verzichten, im Gegensatz zum Essen oder Trinken. Sexualität darf auch keinesfalls als Medikament für irgendwelche Störungen missverstanden werden.

Jede Lebensform kann ich-haft scheitern. Das heißt, dass sich der Mensch in sich selbst verspinnt, sich seiner ursprünglichen Liebe entfremdet und den Blick auf die anderen verliert. Zölibat ist zwar vom Konzept die selbstloseste Lebensform, und er unterliegt auch nicht der Versuchung des biologischen Egoismus, in dem die eigenen Kinder als narzisstische Kopien missverstanden werden – aber bei Verlust der Gottesbeziehung fällt der Zölibatäre auf sich selbst zurück und regrediert zum Unverbindlichen.

Ein religiös motivierter Lebensstil stabilisiert die psychische Gesundheit, wie eine rezente wissenschaftliche Metaanalyse an der US-amerikanischen Duke-University gezeigt hat. Das heißt, dass der Glaube das Leben prägt und formt. Bei Verlust der religiösen Überzeugung ist die zölibatäre Lebensform dann sinnentleert und wird vielleicht nur äußerlich aus Opportunitätsgründen fortgeführt. Dieser Spagat ist psychisch belastend, weil das „Warum“ verloren gegangen ist. Das führt zu einem Doppelleben, das nicht mehr glücklich macht. Ein Zölibatärer ohne Gebet triftet immer mehr in ein unverbindliches Selbstverständnis ab, bis er seine ursprünglich eingegangene Verbindlichkeit nicht mehr erträgt.

Tatsache ist, dass auf Dauer nur psychisch gesunde Persönlichkeiten zum zölibatären Weg fähig sind. Die Ehefähigkeit ist dabei eine Voraussetzung. Ein schizoides Desinteresse an jeglicher menschlicher Beziehung oder sexuelles Desinteresse an einer erwachsenen Frau ist keinesfalls Zeichen einer Berufung, sondern im Gegenteil ein Ausschlusskriterium. Der Zölibat ist nur dann wertvoll und echt, wenn ihn ein ehefähiger Mensch wählt. Ein eheunfähiger Mensch lebt niemals zölibatär, auch wenn er diesen Lebensstil äußerlich imitiert. Als aktuelles innerkirchliches Beispiel sei die Ephebophilie genannt– das sexuelle Interesse eines erwachsenen Mannes am geschlechtsreifen männlichen Jugendlichen. Diese Männer haben kein natürliches Interesse an einer Ehe. Die Daten der gegenwärtigen kirchlichen Missbrauchsfälle von Deutschland, Österreich und der Schweiz ähneln einander: etwa 70 Prozent der sogenannten Pädophilie-Fälle waren ephebophile Taten, 20 Prozent waren Übergriffe auf geschlechtsreife Mädchen und zehn Prozent echte Pädophilie-Fälle (Kinder unter zehn Jahren). Der „John Jay Report“ aus den USA findet ganz ähnliche Zahlen, insbesondere bei den sogenannten „Specialists“- Tätern. Dort waren 82 Prozent der kirchlichen US-Missbrauchsopfer zwischen 1950 und 2002 männlichen Geschlechts. Ein ehefähiger zölibatärer Mann kann zweifellos manchmal bei einer erwachsenen Frau schwach werden – unter keinen Umständen wird er aber ephebophil oder pädophil, auch wenn er schon sehr lang auf Sexualität verzichtet hat.

Der bekannte US-Psychologe Martin Seligmann konstatiert zu Recht, dass die alte Psychologie defektorientiert war – dass also alles, was unter die psychologische Lupe genommen, nach Defekten abgesucht wurde. Die moderne positive Psychologie hingegen, die sich in den USA immer mehr durchsetzt, sucht nach Stärken und Ressourcen des Menschen, und pathologisiert nicht sofort jeden Lebensumstand.

In der Tat findet man nach der Methode der modernen Ressourcenpsychologie viele Möglichkeiten, die eine zölibatäre Lebensform eröffnet. Die emotionale Energie, die der Verheiratete zu Recht in Partnerschaft, Nestbau und Brutpflege investiert, ist beim Zölibatären verfügbar für die Gottesbeziehung „mit ungeteiltem Herzen“ und zum Dienst am anderen. Beziehungsarbeit, bei Verheirateten Zweisamkeit mit dem Partner, beim Zölibatären Gebet, ist eine wertvolle Investition in die Zukunft, die der Unverbindliche zu seinem langfristigen Schaden nicht in dem Maß leistet. Der Zölibatäre kann die Freiheit des Junggesellen mit der Verbindlichkeit und damit der menschlichen Reifung des Verheirateten vereinen. Das gelungene zölibatäre Leben zeigt ein Nähe-Distanz-Phänomen: Er kann durch seine selbstlose Hingabe große Nähe herstellen und gleichwohl die nötige Distanz halten. Genau wegen der Verpflichtungen, die er auf sich genommen hat, versteht der Zölibatäre viele Dimensionen des Ehelebens und hat das Potenzial, sich zu einem selbstlosen Berater zu entwickeln. Johannes Paul II. und Mutter Teresa sind zwei Bespiele für Menschen, die nur durch diese Lebensform ein äußerstes Maß an Hingabe an Gott und die anderen leben konnten. Vieles tief Menschliche ist nur durch Verbindlichkeit erfahrbar: Lebenserfahrung, Treue, Konstanz auch an „schlechten Tagen“. Daraus resultiert mehr Beziehungsfähigkeit, mehr Intensität in der Begegnung, mehr Freiheit, mehr Überblick. Er kann dadurch mehr die Richtung angeben, und das braucht sowohl die Kirche wie auch die Gesellschaft.

Der Artikel wurde in der deutschen Tagespost veröffentlicht. 

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