Selber schuld!
Ein Wegweiser aus seelischen Sackgassen
Heute verdrängen wir nicht mehr Sexualität, sondern Schuld: Klopft das Schuldgefühl an der Türe des Bewusstseins, geben wir schnell die heiße Kartoffel an andere weiter. Eltern, Lehrer, Ehepartner – alle sollen schuld sein, nur damit wir uns nicht schuldig fühlen müssen. Beim Wiener Psychiater Raphael M. Bonelli legt sich die Unschuld auf die Couch. An vielen Fällen aus seiner Praxis zeigt er: Fremdbeschuldigung und Selbstmitleid machen unfrei, bitter und oft auch wirklich krank. Der korpulenten Patientin ist klar: »An meinem Gewicht ist meine Familie schuld!« Der Ehemann schiebt den Seitensprung, bei dem er ertappt wurde, seiner bigotten Umgebung in die Schuhe, denn: »Ein gesunder Mann braucht das!« Und der überführte Dopingsünder sieht sich als Opfer der Medien. Bonellis Therapievorschlag lautet: Persönliche Schuld erkennen und selbst Verantwortung für das eigene Tun übernehmen. Wer zu einem schmunzelnden „Selber schuld!“ bereit ist, kann auch leichter anderen verzeihen.
Inhalt des Buches
Einführung
Die Unschuld auf der Couch
Teil 1: Die Schuld als Problem
1 – Warum es so schmerzhaft ist, Mist zu bauen.
Heinrich Faust auf der Couch
2 – Zwölf Ursachen der Makellosigkeit
Ebenezer Scrooge auf der Couch
3 – Einer muss ja schuld sein: Opferkult und Fremdbeschuldigung
Franz Moor auf der Couch
Teil 2: Wie der Mensch gestrickt ist
4 – Wofür wir nichts können
Gregorius auf der Couch
5 – Die Neurobiologie der Freiheit
Richard York auf der Couch
6 – Verbitterung oder Vergebung
Michael Kohlhaas auf der Couch
Teil 3: Die Lösung
7 – Die Macht der Bauchgefühle
Anton Hofmiller auf der Couch
8 – Das Schuldbekenntnis
Rodion Raskolnikow auf der Couch
9 – Die Wende des Herzens
Jean Valjean auf der Couch
Pattloch-Verlag | 336 Seiten
ISBN 978-3-629-13028-0 | Erschienen 2013
Stimmen zum Buch
Informativ, humorvoll, realitätsbezogen
Absolut lesenswert. Ein sehr gutes „Psychobuch“. Konflikte und „Lebensgeschichten“ sollte man immer von mehreren Seiten beleuchten. Das Kehren vor der eigenen Türe und Schuldeingeständnisse kommen in der Psychotherapie zu kurz oder sind oft nicht vorhanden Ein sehr treffendes Statement „Leute, die eine Psychotherapie gemacht haben, machen nachher das Gleiche, aber dann ohne schlechtes Gewissen“ halte ich für absolut zutreffen. Das Buch ist humorvoll geschrieben, leicht verständlich (aber nicht seicht) und regt zum Nachdenken über die eigene Situation an. Ich habe das Buch auch schon an mir nahestende Personen verschenkt.