Selbstbetrug ist für Bonelli dort im Spiel, wo jemand ein idealisiertes, nicht realistisches Bild von sich selbst aufbaut. „Zentral ist dabei, dass man eigene Fehler nicht erträgt. Das Gedächtnis sagt: ‚Das habe ich getan‘, und der Stolz: ‚Das kann ich nicht getan haben‘ – und bleibt dabei unerbitterlich. Endlich gibt das Gedächtnis nach“, zitiert Bonelli Friedrich Nietzsche. Aus Angst, dass der Blick ins ungeschminkte Gesicht weh tun könnte, schützen sich Betroffene durch starke Abneigung gegenüber allem, was sie auffliegen lässt. Die Lebensumstände erhalten die Schuld für das eigene Schicksal, während man selbst keine Verantwortung trägt.

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