Letztlich beschrieb Bonelli den Narzissten als unfreie Persönlichkeit, denn drei Dimensionen würden den Menschen erst frei machen: seine innere Ordnung, seine Kooperationsfähigkeit und sein Vermögen zur Selbsttranszendenz. Der Narzisst jedoch verfange sich in der Selbstidealisierung, interessiere sich nicht für Beziehungen auf Augenhöhe und verbleibe in der Selbstimmanenz. „Das Heiligste, das der Narzisst kennt, ist er selbst.“ Er sei stark eingenommen von Phantasien eigener Macht, eigenen Erfolgs, eigener Brillanz, Schönheit und idealer Liebe. Er glaube, einzigartig zu sein und nur von besonderen Menschen verstanden zu werden. In zwischenmenschlichen Beziehungen sei er ausbeuterisch und manipulativ, auch neidisch und arrogant. Bonelli zitierte den britischen Psychoanalytiker Ernest Alfred Jones, der vom „Gotteskomplex“ sprach und meinte, der Narzisst sei vom Wesen her Atheist, weil er „keinen anderen Gott neben sich“ dulde.

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