Vor Formen eines „diktatorisch-totalitären Relativismus“ warnte ebenfalls Tagungsleiter Raphael Bonelli, Psychiater und Direktor des „Instituts für Religiosität in Psychiatrie und Psychotherapie“. Im Gegensatz zu reflektierter Kritik reagierten im Alltag viele auf Religion mit überzogen feindlichen, unkontrollierten Emotionen, deren Ausmaß sich jeder Rationalität entziehe. Die Ursache dafür liegt nach Meinung Bonellis in einer narzisstischen Kränkung. Narzisstisch veranlagte Menschen verspürten Schmerz
darüber, etwas, was sie nicht wahrhaben wollten, könnte wahr sein. „Die Angst vor dem Auffliegen des Selbstbetrugs aufgrund der unmanipulierbaren Normengebung der Religion löst Abwehr aus“, erklärte der Psychiater. Die Menschen fürchteten, ihr konstruiertes Selbstbild könnte an der Realität zerbrechen. Weiter könne auch das Fehlen einer Instanz  für Geborgenheit gegenüber jenen Eifersucht und Neid auslösen, die sich in einer Religion beheimatet fühlten.

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