Die Mediation

Die Unschuld auf der Couch:
Schuldverdrängung als Lebenshindernis

Freud beschreibt meisterhaft, dass das Verdrängte es gerne dunkel hat und keinesfalls zurück in den Scheinwerferkegel des Bewusstseins treten möchte: „Wenn man in der Therapie versucht, diese verdrängenden Regungen bewusst zu machen, bekommt man die […] Kräfte als Widerstand zu spüren.“ (Freud 1920: 222) In der Tat: Die Konfrontation mit der eigenen, verdrängten Schuld provoziert einen Widerstand, der von paralogischen Erklärungsversuchen über die Fremdbeschuldigung bis zur Abwehraggression reicht. Die Schuldverdrängung wiederum paralysiert die Fähigkeit zur Selbstkritik und führt zu einer wachsenden Selbstentfremdung, verhindert persönliche Weiterentwicklung und reduziert den eigenen Handlungsspielraum, in dem der nunmehr unbewusste innere Konflikt handlungsrelevant wird – insbesondere in der Abwehraggression. Anders formuliert: Handeln aus verdrängtem schlechtem Gewissen ist besonders irrational und für die anderen leichter durchschaubar als für den Betroffenen.

Der ganze Artikel, der am 18. September 2018 im Magazin Die Mediation erschienen ist, kann hier nachgelesen werden.

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