Die Angst vor der Durchschnittlichkeit
Die Zeit werde immer perfektionistischer. In seine Praxis kämen immer mehr Menschen mit perfektionistischen Problemen. Es finge an mit der Essstörung. Menschen wollten den perfekten Körperbau. Schönheitswahn, Leistungswahn – man definiere sich über die Leistung. „Wer nichts leistet, ist nichts mehr wert.“ Das spielt auch in die Erziehung hinein. „Man sucht die Super-Kids, die schon viele Sprachen sprechen, perfekt Tennis spielen. Das ist die Neurose der Zeit.“
Die große Überwindung sei, sich selbst anzunehmen mit der Fehlerhaftigkeit, Durchschnittlichkeit und Gewöhnlichkeit. „Wenn ich meinen perfektionistischen Patienten das sage: ‚Sie müssen lernen sich anzunehmen in Ihrer Durchschnittlichkeit‘, dann ist für die wie ein Messer durchs Herz. Durchschnittlichkeit ist für sie dasselbe wie eine totale Katastrophe. In Wirklichkeit sind wir alle durchschnittlich in irgendeinem Bereich.“
Der ganze Artikel, der am 15. Dezember 2019 im Deutschlandfunk erschienen ist, kann hier nachgehört und nachgelesen werden.
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