Gleichberechtigt, aber nicht gleich

Woran also laboriert das Liebesleben der jungen Erwachsenen? Bonelli ortet eine „Verdrängung der eigenen Männlich- bzw. Weiblichkeit“. Ausschlaggebend für sein Buch sei eine junge Patientin gewesen, schön, erfolgreich und dennoch unglücklich, quasi der Prototyp der Generation Y: „Sie hat sich beklagt, dass ihr Mann zuwenig männlich sei.Als sie ihn darauf angesprochen hat, antwortete er: Wie soll ich männlich sein, wenn du zuwenig weiblich bist? Das war für mich ein Aha-Erlebnis.“

 

Je mehr sich ein Mann von seiner „Männlichkeit“ bzw. sich eine Frau von ihrer „Weiblichkeit“ entfernt, desto schlechter steht es um das potenzielle Liebesglück, so die These des Autors. Was die Frage aufwirft, wie denn nun „weiblich“ und „männlich“ definiert sind. „Es gibt keine festgefahrenen Geschlechterrollen, kein ‚Männer sind vom Mars, Frauen von der Venus‘“, betont Bonelli. „Jeder hat sein individuelles Muster.“ Sobald es im Buch nach Klischee riecht, zitierter Studien,die beweisen: Frauen sind empathischer, besitzen eine höhere Sozialkompetenz und emotionale Intelligenz, Männer neigen zur Sachlichkeit, zum Spezialistentum und weisen eine höhere emotionale Stabilität auf. „Es geht nicht darum, dass ein Geschlecht dem anderen überlegen ist“, sagt Bonelli. „Aber wenn die Geschlechter zu sehr aneinander geschoben werden, gibt es keinen Eros mehr, also keine Anziehung zwischen Mann und Frau.“Was sich auch darin manifestiere, dass die Millennials viel weniger Sex haben als die Generationen vor ihnen.

Der ganze Artikel, der am 3. September 2018 im Kurier erschienen ist, kann hier nachgelesen werden.

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